PARAMETER

Was wird gemessen?

Üblicherweise werden beim Biofeedback verschiedenste Parameter geerfassen, in einigen Sonderfällen auch eher unübliche (wie der Augendruck), meist jedoch jene die wir im Folgenden besprechen werden. Es empfiehlt sich auf jeden Fall gleichzeitig mehrere Parameter abzuleiten um das Wechselspiel des Organismus zu verstehen.

Hautleitwert

Der Hautleitwert ist ein Maß für die elektrische Leitfähigkeit der Haut. Er wird sehr oft der erste Biofeedback-Parameter sein, den Probanden kennen lernen. Dies liegt einerseits daran, dass er ein ideales Maß für die Erfassungvon Stress und Entspannung ist, sehr schnell reagiert und den Probanden meist vom Prinzip her bekannt ist. Schließlich handelt es sich um das gleiche Prinzip wie bei einem Lügendetektor im Fernsehen (Lügen erzeugt Stress und dieser führt dazu, dass die Hände schwitzen – Biofeedbacksysteme können aber entgegen der medialen Darstellung nicht erkennen, ob jemand lügt.).

Er wird sowohl in der Erhebung von Stress (der Biofeedback-Analyse) als auch im Training genutzt. Bei zweiterem lernen die Probanden Ihren Hautleitwert aktiv zu senken und damit Entspannung zu erreichen (da das theoretisch jeder erlernen kann, haben sich Lügendetektoren wahrscheinlich auch nicht durchgesetzt).

Temperatur

Beim Temperatur-Biofeedback dreht sich alles darum, die Fähigkeit zu erlernen die Temperatur der Finger aktiv zu erwärmen. Dieser Effekt breitet sich dann erfahrungsmäßig aus und bleibt nicht regional auf die Finger beschränkt. Auch dieser Wert gilt als guter Indikator für Stress und Entspannung, er reagiert aber langsamer als z.B. der Hautleitwert. Temperaturtraining wird oft auch mit Autogenem Training (einer anderen Entspannungstechnik) kombiniert um die Effekte der Methode zu verstärken).

Muskelspannung

Eine sehr beliebte Variante des Biofeedback betrifft das Training der Muskelspannung. Dies liegt wohl unter anderem daran, dass Verspannungen (welche sich in Folge häufig in Schmerzzuständen äußern) in diesem Bereich für viele Personen ein Problem darstellen. Das Ziel des EMG-Trainings ist daher meist eine Reduktion der Muskelspannung.

Eine sehr beliebte Variante des Biofeedbacks betrifft das Training der Muskelspannung. Dies liegt wohl unter anderem daran, dass Verspannungen (welche sich in Folge häufig in Schmerzzuständen äußern) in diesem Bereich für viele Personen ein Problem darstellen. Das Ziel des EMG-Trainings ist daher meist eine Reduktion der Muskelspannung.

Die Rückmeldung der Muskelspannung kann aber auch genutzt werden, um schwache Muskeln wieder zu trainieren. Die populärste Variante dieses Trainings ist vermutlich das Training des Beckenbodens bei Inkontinenz oder Erektiler Dysfunktion.

Atmung

Das Ziel des Atemtrainings ist, mit den Probanden eine langsame und tiefe Bauchatmung zu trainieren. Das angenehme am Atembiofeedback ist, dass dieser Parameter für die meisten Personen recht einfach zu kontrollieren ist. Wir erfassen die Atmung mittels eines Gurtes oder eines Infrarotsensors.

Atembiofeedback hat sich im Bereich von Störungen wie Angst und PTBS als hocheffektiv gezeigt, wird aber bei sehr vielen Problematiken (wie allgemeinem Stress oder Asthma) genutzt.

Herzratenvariabilität

Ein gesunder Herzschlag zeichnet sich (auch wenn man das vielleicht spontan vermuten würde) durch starre Regelmäßigkeit aus, sondern durch gewisse Variationen in seinem Rhythmus. Solche Variationen entstehen durch Erleben von Emotionen und Gedanken oder auch einfach durch die Atmung.

Ein gesundes Herz verfügt über die Fähigkeit sich an innere und äußere Einflüsse anzupassen, eine Einschränkung dieser Fähigkeit zeigt sich in verschiedenen Krankheitsbildern wie z.B der Depression. Beim HRV-Biofeedback wird sowohl, die Herzratenvariabilität diagnostiziert (wo stehe ich?) als auch trainiert (Ausbau der Anpassungsfähigkeit des Herzens).

EEG (Neurofeedback)

Neurofeedback ist rein fachlich betrachtet eine Unterkategorie des Biofeedback, in der Gehirnaktivitäten beeinflusst werden. Es hat sich aber eingebürgert die beiden Verfahren getrennt zu benennen (eventuell aufgrund der landläufigen sprachlichen Trennung von „Geist“ und „Körper“)

Beim Frequenzbandtraining (der wohl häufigsten Anwendungsart von Neurofeedback), wird erlernt die Aktivität von Frequenzbändern des EEGs zu beeinflussen Diese Bänder werden mit verschiedenen Zuständen in Verbindung gebracht, z. B.:

  • Alpha-Band: Entspannung
  • Theta-Band: Schläfrigkeit /Tagträumerei
  • Beta-Band: Aufmerksamkeit/Aktivität
  • etc.

Die bekannteste Anwendung von Neurofeedback findet sich mit Sicherheit im Bereich der Behandlung von ADHS (es wird erlernt die Aktivität im Beta-Band zu erhöhen und im Theta-Band zu vermindern). Die Methode wird aber auch im nicht-klinischen Bereich (z.B. im Spitzensport) immer beliebter.

Periphere Durchblutung (Vasokonstriktion)

Eine besondere Variante des Biofeedback ist das sogenannte Vasokonstriktionstraing. Dabei erlernen Probanden willentlich die Durchblutung ihrer Schläfenarterie (welcher oft eine zentrale Rolle bei Migräne zugeschrieben wird) zu beeinflussen.

Diese Variante wird in der Migränetherapie genutzt. Bei einem aufkommenden Anfall kann der Proband die Schläfenarterie so beeinflussen, dass dieser abgefangen wird.

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